Die Krise spitzt sich zu: Jahrzehntelang wurden Löcher gestopft,
ohne das Grundübel, den nicht ausgeglichenen Staatshaushalt, zu
sanieren. Denn ein Kartell von korrupten Staatsdienern einerseits und
von Geldgebern, Banken und der Wertpapierindustrie andererseits, die
an den Zinszahlungen interessiert sind, war der Nutznießer. Die
jährlichen Zinsen für Staatsschulden ruinieren das Land und die
Einwohner werden dadurch in die Armut getrieben. Nun verlangt man
einschneidende Abwertungen der Sparguthaben, lediglich um die
Geldgeber vor dem allgemein üblichen Kapitalanlegerrisiko zu schützen.
Das Land war früher das reichste Land. Nach der beschriebenen
Ausplünderung gehört es nun zu den ärmsten.
Um welches Land handelt es sich hier?
Um Argentinien! (Nachtrag nost: 22.06.2005)
Argentinien als Beispiel:
Die Krise in Argentinien spitzte sich im Herbst 2001 erheblich zu:
Plünderungen griffen um sich, nachdem ein 30-Tage-Ausnahmezustand
erlassen werden musste, und Barabhebungen wurden auf 250 Dollar pro
Woche beschränkt. Jahrzehntelang wurden mit der Hilfe des IWF dort
Löcher gestopft, ohne das Grundübel, den nicht ausgeglichenen
Staatshaushalt, zu sanieren. Denn ein Kartell von korrupten
Staatsdienern einerseits und von Geldgebern, Banken und der
Wertpapierindustrie andererseits, die an den Zinszahlungen
interessiert sind, war der Nutznießer. Die jährlichen Zinsen für
mittlerweile 132 Milliarden Dollar Staatsschulden ruinierten
Argentinien und 40 % der 36 Millionen Einwohner wurden dadurch in die
Armut getrieben. Nun verlangt der IWF einschneidende Abwertungen der
Sparguthaben, lediglich um die Geldgeber vor dem allgemein üblichen
Kapitalanlegerrisiko zu schützen. Argentinien war früher das reichste
Land in Südamerika. Nach der beschriebenen Ausplünderung gehört es nun
zu den ärmsten.
Uns geht es ähnlich, denn Deutschland stand zur Zeit der
Wirtschaftswunderjahre an der Spitze der wirtschaftlichen Zuwachsraten
in Europa, mittlerweile bilden wir das Schlusslicht und der
Zusammenbruch des Sozialsystems rückt täglich näher. Denn wir zahlen
für die Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden jährlich rund 65
Milliarden Euro Zinsen. Hiervon fließen gemäß einer Auskunft der
Bundesschuldenverwaltung lediglich rund zwei Prozent an “kleine
Geldgeber”. Diese Art der Globalisierung ist mehr oder weniger
ausgeprägt überall zu beobachten - mit den Folgen einer immer mehr
anwachsenden Verschuldung und einer unkontrollierbar werdenden
Weltwirtschaftskrise.
[Quelle: www.bogen-gmbh.de ]
©
Norbert Streicher 1998 / 2002
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