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08.09.2006


"1.000-Meter-Weg" Erholung
(zwischen Sixtmühle und "Peistoa" (Paulstein oder Peilstein?)

Überall auf der Welt gibt es viele schöne und  glücklicherweise oft noch wenig besuchte Stellen in der Landschaft. Eine davon befindet sich im oberen Waldviertel zwischen Waidhofen und Kl. Eberharts. Viele male ging ich unter anderen Wegen diesen zur Schule und rund 50 Jahre später immer wieder noch gerne wenn ich zu Besuch bei meinen Verwandten weile.

Es ist ein Steig der neben einer am Fluss Thaya gelegenen ehemaligen Mühle (Sixtmühle) vorbeiführt. Diese Mühle wurde seit einigen Jahren von Mag. Höfinger Softwareunternehmer der PXP Group bzw. PXP-Financegroup mit viel Liebe nach und nach schön umgebaut.

Am Dienstag, 5. September 2006, an einem schönen Spätsommervormittag, ging ich mit meinem noch sehr rüstigen Vater (Bj. 1923) wieder einmal diesen weg, um "die Seele baumeln" zu lassen.

Kein Asphalt, sondern ein Naturweg. Rechts, an dieser Stelle gerade nicht sichtbar, die Thaya, links Pflanzen mit "Wollkopf". Mein Vater konnte mir den Namen der Pflanze wohl sagen, ich habe ihn aber schon wieder vergessen.

Durch die Büsche sieht man, wie nahe der Weg neben dem Fluss liegt. Im Jahr 2002, bei einem "Jahrhunderhochwasser", wurde eine uralte riesige Linde an dieser Stelle unterspült und sie stürzte in die Thaya.

Mein Vater erzählt, dass er und seine Spielkameraden in ihrer Jugendzeit (um 1930/35) oft den Fluss vom nahen 1,5 KM entfernten Dorf bis hierher schwammen und auch oft mit Waschtrögen darauf herumpaddelten (in Waschtrögen wurde früher die Wäsche gewaschen). Ich, während meiner Jugendzeit (1950/55) war zu feige und schwamm da nicht bis hierher (es hätte mich ja eine Blindschleiche beißen können ).

An der Stelle beim alten Marterl endet fast der schöne Weg. Hier sollen  Anfang 1900 einem Pferdefuhrwerker die Rösser durchgegangen sein und er fiel samt Rösser von oben über den Felsvorsprung etwa 10 Meter rechts unten hinab in die Thaya und ist dort ertrunken. Der Felsvorsprung wird von Einheimischen oft "Peistoa" (Peilstein) genannt. Oberhalb des Felshanges befinden sich Äcker der Landwirte.

Geht man nun den Weg weiter und kehrt nicht um, gelangt man hinaus über eine freie Fläche zum Dorf Klein Eberharts an der linken Seite der Thaya gelegen.

Vor klein Eberharts befindet sich nur mehr einer von zuvor dreien ganz alten idyllischen Stadeln (Scheunen).

So mancher "Städter" richtet sich einen alten Bauernhof wieder wunderschön her und verhindert dadurch den Verfall ursprünglicher Bauart.

In diesem Haus besuchte meine Großmutter in 1905 bis 1970 ihre Schulfreundin (Familie Lang) oft und ich war ab ca. 1948 bis 1955 hin und wieder dabei (danach "interessierten" mich aber solche Besuche nicht mehr ... doch die Erinnerung daran ist schön geblieben). Vor dem Tor geht es rechts hinunter zur "Schwemm" (einer flachen Stelle im Fluss), wo früher die Bauern ihre Pferde und Geräte reinigten. Rechts über die Brücke kommt man nach Vestenötting.

Im Dorf Vestenötting gibt es ein Ausflugsgasthaus Streicher (der erste Besitzer war ein Bruder meines Großvaters). Es ist nun verpachtet und wird vom nahe gelegenen Golfhotel aus Waidhofen an der Thaya betrieben. 5 Doppelzimmer gibt es dort auch für Gäste, wenn man nicht im Golfhotel wohnen möchte.

Der Name Vestenötting kommt daher, weil dort mal eine "feste Burg" war, die einem von Ötting (aus Bayern?) gehört haben soll. Die Burganlage besteht nicht mehr und nur der Aufgang zur Burg ist durch einen nicht mehr begehbaren Hohlweg (Halsgraben der den Burgkegel aus dem Geländerücken schneidet) erkenntlich. Im Dorf selbst befindet sich ein kleines Schloss (ehemals eine Gutsverwaltung), das den Grafen Gudenus gehört, aber mangels Vermögen leider dem Verfall preis gegeben wird (die Nachfolger des "Grafen", hört man, sind noch immer der Meinung die "Untergebenen" - die Gemeinde - soll ihnen ihre Schlösser erhalten). So ändern sich halt die Zeiten ... das "Gesinde" hat sich selbständig machen können .

Hier endet mein "1.000-Meter-Weg", der, geht man die ganze Runde durch beide Dörfer, etwa fünf Kilometer lang ist (Waidhofen an der Thaya ist dabei der Ausgangspunkt). Routenplan.


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