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Leben / Speis & Trank
(Erstellt: Sonntag, 01.04.2012)

 


Vater (88)

Vaters erste "Werbeplakette" auf jedem verkauften Auto aus 1955 - (da gab's die Telefone nur mit "Handkurbel" und die dreistellige Nummer für rund 3.600 Einwohner war dazumal ausreichend).

Vater (88) war Sonntag, 25. März, Vormittag von meinem Bruder (er wohnt nur 10 KM von ihm entfernt und kann weit schneller reagieren als ich aus Wien) ins Krankenhaus Waidhofen (Zimmer 316 / Ebene 3) eingeliefert worden, denn nach Besuch der Morgenmesse schaffte es Vater kaum noch bis nach Hause. Mittwoch wurde er vom KH Waidhofen zur Herzkatheteruntersuchung ins KH Krems überstellt (Zimmer 6b / 6. Stock). Donnerstag Spätnachmittag fand die Untersuchung statt. Es wurde dann dort nach der ersten Kathederuntersuchung etwa zwei Stunden danach von einem weiteren Oberarzt noch eine zweite Untersuchung vorgenommen, im Zuge dessen die Wunde im Leistenbereich noch mal stark zu bluten begonnen hatte (wie mir Vater am nächsten Tag berichtete). Vater ist nun merklich ängstlich geworden. Beide Herzklappen sind kaputt, aufgrund seines Alters mutet er sich eine Operation aber nicht mehr zu - absolut verständlich. Bei meinem Besuch nun in Krems bei ihm am Freitag (30.03) Nachmittag konnte ich jedoch seinem Wunsch, ihn persönlich am kommenden Montag mit seinem Privat-PKW von Krems abzuholen, nicht entsprechen: "Norbert, du fährst kommenden Montag von Wien nach Waidhofen, holst dir von dort mein Auto und fährst damit hierher nach Krems und bringst mich in meine Wohnung in Waidhofen zurück, mein Auto ist nämlich weicher als dein hart gefederter Sportwagen (richtig - mein Vater hat einen "sehr befehlenden" Ton auch in hohem Alter seinem 67-jährigem Sohn gegenüber heute noch immer an sich ). Seinem Wunsch konnte ich grundsätzlich deswegen nicht entsprechen, weil er seinen eigenen Untersuchungsprozess damit unterbrochen hätte. Dass man ihn aufgrund der Untersuchung in Krems nun im Waidhofener Krankenhaus erst mal neu auf Medikation ein bzw. umstellen muss und er also mit dem Krankenwagen dorthin zurückzubringen ist, war ihm von mir unmöglich klar zu machen. Freitag war auf der Internen Station in Krems niemand zuständiger mehr zu finden, aber gestern Samstag erreichte ich die zuständige Oberärztin telefonisch und sie bestätigte mir, dass sie veranlasst Vater am Montag mit dem Rettungswagen zurück nach Waidhofen überstellen zu lassen.

Um unser beider Nerven zu schonen, verabschiedete ich mich Freitags von Vater in Krems bald wieder und fuhr mit dem Schnellzug wieder zurück nach Wien. In einer Weise bin ich nämlich ähnlich "starrsinnig" wie Vater (sagt meine Frau) und mein Vater und ich krachten schon früher oft ordentlich aneinander und in seinem jetzigen Zustand will ich ihn von meiner Seite aus möglichst nicht mehr provozieren. Hatte aber innerlich so einen "Druck aufgebaut", dass ich kurz bevor ich zu Hause anlangte stark aus der Nase blutete (Körper baut seinen Überdruck ab). Tatsächlich war mein Blutdruck dann sogar in Ruhestellung liegend 161 zu 93. So hoch war der noch nie bei mir im Ruhezustand...

Eine Anmerkung kann ich mir aber trotzdem nicht verkneifen: sieht man sich die Phalanx an 19 "Oberärzten" und Ärzten (insgesamt mit Leitung 24 an der Zahl) alleine für die lediglich 124 Bettenabteilung der Inneren vom KH Krems an, ist es kein Wunder, dass bei den Gehältern die diese Oberärzte erzielen müssten und unter anderen Belastungen das Gesundheitssystem in Österreich am Rande der Unfinanzierbarkeit dahinvegetiert. Da spricht kein Neid aus mir - denn ich habe sofort einen Vergleich anzubieten. Ein Verwandter meiner Mutter war Arzt in der DDR (und praktiziert jetzt in Bremen). Die hatten dazumal, wenn überhaupt, maximal ein dreimal höheres Gehalt als ein normaler Arbeiter
UND DAS GESUNDHEITSWESEN IN DER DAMALIGEN DDR WAR TROTZDEM NOCH HERVORRAGEND!!!

Normales Pflegepersonal (Schwestern etc.) hatte ich bei meinem Besuch am Freitag zwischen 15:30 und 16:30 Uhr im 6. Stock B nur zwei zu Gesicht bekommen, Ärzte keinen.


Bäckerei Waidhofen/Thaya

Sonntag, 25. März, fuhr mein Sohn Thomas mit seinem PKW und brachte uns zu meinem Vater nach Waidhofen zu Besuch ins Spital rauf. Dort kehrten wir beide auch beim "Sischka-Bäcker" ein und nahmen dann auch ein paar leckere Sachen mit nach Wien.

Alle Aufnahmen mittels Handy Sony Ericsson ST17i (25.03.2012) gemacht:

Vom Sohn Thomas sind nur seine Muskel trainierten "Ärmel" zu sehen (er besucht Gott sei Dank wieder mehr das Fitnesscenter), weil unbedingt die von mir heiß geliebten Kaffees aufs Foto mussten. Macht mich ganz Stolz, dass man bei Sohnemanns rechtem Oberarm den trainierten Bizeps noch ganz gut erahnen kann.

Mit diesen Preisen im Waldviertel können die Wiener Bäcker natürlich nicht konkurrieren

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