10. Februar 2004
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Schöne Zahlen. Rechnen sich die Investitionen – bei Anstürmen auf Waren wie den oben gezeigten? Ob das wirklich nur Einzelfälle sind? Haben Großhandelsketten im Westen jegliche Individualität (Kleinhandel) schon fast unterbunden (man schaue nur hinter wem aller Metro steckt), wie wirkt sich dann so etwas im Osten aus? 240.000 Beschäftigte in den Ostländern bei Metro sind ein Nichts im Verhältnis zu Arbeitsplätzen die im Kleinhandel geboten sind. Ich denke daher, dass auch Großhändler nicht ständig unter Preis verkaufen können. Das kann dem Kleinhandel wieder Vorteil bringen, denn der muss nicht so hohe Aufschläge auf die Verkaufpreise einrechnen wegen Diebstahl und Vandalismus wie oben geliefert. Hier könnte also den Großhandelsketten bei ihren Preisdumpingmethoden, die wiederum den Kleinhandel zerstören, Grenzen gesetzt sein. Zumindest in Polen, denen ich wünsche, dass sie in vernünftigen Maßen Wirtschaftspolitik betreiben und sich nicht nur von Großkonzernen überrumpeln lassen. Immer wird gesagt, der „kleine Mann von der Strasse“ hätte Angst vor der Zukunft des EU-Ostländerbeitritts (weil er nichts „verstehe“) – umgekehrt ist es! Manager und Politiker im Westen scheinen mir die Hosen voller Kacke zu haben, weil sie glauben nicht rasch auf den Markt und die Welthandelspreise reagieren zu können, wenn sie nicht schnell genug ihre Waren im Osten produzieren lassen. Dazu muss aber dort auch das Umfeld, die Kommunalen und regionalen Bedingungen vorbereitet werden, für das die EU-Westländer (das sind in der Hauptsache noch immer die ehemaligen „Weltkriegsverlierer“ – dieser Seitenhieb sei mir gestattet) herhalten müssen. Wir werden in 20, 30 Jahren krasseste Einkommensunterschiede im Osten UND im Westen erleben, wenn man (politisch manipuliert) nur mehr Großkonzernen das Wort redet (alles MUSS sofort und gleich in die EU – ohne Wenn und Aber - damit diese Konzerne angeblich „Konkurrenzfähig“ bleiben können). Die einen haben dann Arbeit die anderen gar keine und dazu keine staatliche Unterstützung mehr, weil nicht finanzierbar. Ich bin mir durchaus bewusst, dass man die so genannten „Märkte“ erschließen soll, aber muss das denn um jeden (korrupten) Preis und sofort sein? Einige Großbetriebe weichen aber noch weiter aus, weil auch in den neuen EU-Ostländer die Arbeit zu teuer für sie wird! Zumindest die westliche Stoffindustrie „muss in den fernen Osten (Asien u.a.) auswandern“, um dort noch billiger zu produzieren (ich weiß, das war schon früher so, aber jetzt wird’s angeblich noch dringlicher). Bei diesen Konstellationen werden wir NIE wirklich auf Dauer Arbeitsplätze schaffen können – auch nicht in den neuen Ost-Ländern. Also ich erlaube mir die Vermutung zu haben, dass sich das Geschäft für Metro in den Ostländern noch nicht wirklich rechnet, bzw. harsche Preisaufschläge für unkontrollierten „Warenabgang“ gemacht werden muss und genau das den kleinen Anbietern wiederum Preisvorteil gegenüber Großkonzernen bringen kann. Der Metro-Konzern (zu dem Media Markt gehört) liegt auf Platz 12 im Ranking der größten Auslandsinvestoren in Polen und ist mit sieben unterschiedlichen Vertriebslinien präsent: Metro/Makro C&C, Real, Extra, Media Markt, Saturn, Praktiker und Kaufhof. In Polen hat Metro 240.000 Beschäftigte und ist damit größter Arbeitgeber der Branche. Einer der aktivsten Branchenriesen ist Lidl. Allein im Jahr 2000 wurden fast 70 neue Märkte eröffnet. Deutsche Handelsketten in Polen
Nachfolgend einige Antworten aus meiner Anfrage an nostsignale-Besucher, die allesamt sehr vernunftbegabt geschrieben sind und womit ich mich hiermit noch mal bedanken möchte:
Hallo in die
POOL-Runde und an die Besucher der nostsignale!
Frage: Habe heute
Bilder erhalten (siehe 4 jpg-Bilder im Anhang ca. 250 KB groß). Ist da was
Wahres dran? Können die Bilder echt sein oder sind sie "nachbearbeitet"?
Wenn sie aber tatsächlich das zeigen wie dargestellt, werden Unternehmen die
Verlustgeschäfte "dort" auf die Preise "hier" wohl aufschlagen müssen. Sorry
- aber mir ist nicht wohl dabei, wenn ich an die "Ostöffnung" denken muss.
Hallo Norbert, Diese Bilder wirken echt. Mit freundlichen Grüßen
Hallo Norbert !
Die Ostöffnung haben wir schon. Siehe
Rumänen-Problem in Wien. Auch wir werden 3-4 mal pro Woche von dubiosen Typen
heimgesucht, die „nur schauen“ wollen.
Sie wollen nur
auskundschaften, ob etwas mit Trickdiebstahl zu machen ist. Wenn wir im
Verkaufsraum verstärkt sichtbar auftauchen, verlassen sie zumeist sehr
schnell wieder das Geschäft.
Wir stehen in ständiger
Verbindung mit der Polizei, verfassen Wahrnehmungshinweise und schicken
diese mit Autokennzeichen und Fotos aus unserer Überwachungskamera nur mehr
per Email an die Polizei.
Laut einiger meiner
Freunde gab es ja auch vor kurzem einen TV-Beitrag von einem Ort in Polen,
wo diese Personen im großen Stil ausgebildet werden.
LG
Ernst Auch
mal ein paar andere Bilder die zeigen, dass es in Polen doch nicht so
schlimm ist, wie viele denken.
Hi Nost, Schlussanmerkung (nost): Ich meine: Die Suppe wird nicht so heiß
gegessen, wie gekocht - und lassen wir uns nicht gar zu sehr von
Großkonzernen und deren Gehilfen (korrupten Politikern hüben und drüben)
einschüchtern und "schützen" auch den Kleinhandel und das Kleingewerbe,
indem wir auch dort einkaufen und nicht nur bei "Mediamärkten".
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