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Leben/Tod
Erstellt: 09.10.2013 (Update: 21.10.2013)

 
In Memoriam
Johann Streicher
(der Bruder meines Vaters Franz Streicher)

Wir Angehörigen bedanken uns für die erwiesene Anteilnahme.


Hier kehrt Onkel Hans nie mehr die im Herbst gefallenen Blätter von der Dorfstrasse...

Mein Onkel (geb. 1930), immer sehr arbeitsam, hatte 1958 die kleine Landwirtschaft meiner Großeltern (Franz und Stephanie Streicher) übernommen und in vorbildlicher Weise diese bis zu seiner Pensionierung geführt und auch bis zuletzt die gesamten Liegenschaften äußerst werterhaltend gepflegt. Auch sorgte er für seine um 7 Jahre ältere Frau Pauline (geb. Miedler), welche wegen eines Sturzes vom Fahrrad seit Jahren schon an Rückgratschäden litt und sich bald nur auf Krücken fortbewegen konnte. Mehrere Kuren linderten, aber verbesserten nichts. Aufgrund ihrer Behinderung übernahm mein Onkel immer mehr die Pflichten eines Ehegatten ("...wie in guten so in schlechten Zeiten").
Tante Pauls 2004 schon auf Krücken

Mein Onkel sorgte bis zu ihrem Tod Juni 2012) vorbildlich und so gut es seine eigenen Kräfte noch erlaubten, denn er litt jahrelang an Darmstörungen und 2008 wurde Krebs festgestellt. Dass die Tante Paula meinem Onkel (ohne sein Wissen) nur wenige Tage vor ihrem eigenen Tod mittels Kodizill ihr gemeinschaftliches Testament "aufkündigte" und ihren eigenen Hälfteanteil der Landwirtschaft einem ihrer Neffen "alleine" vermachte (sie ihren Gatten quasi enterbte), war für meinen Onkel ein Schock. Ich war bei der Öffnung beim Notar dabei und konnte zufällig im Juli 2012 mit der Kamera seine Reaktion in der Kanzlei des Notars festhalten. 
14 Monate nach Tante Pauline war auch ihr um mehrere Jahre jüngerer Gatte verstorben.

Onkel Hans am 04.10.2006 in einem Cafe in Waidhofen

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Onkel Hans am 01.10.2013 (unten mein letztes Foto von ihm im Pflegeheim Tulln gemacht).
Wen das letzte Bild meines Onkels hier stört, denke daran dass wir alle mal so ähnlich ausschauen werden… außerdem ist es gar nicht so unschön, denn mein Onkel wurde sehr gut im Pflegeheim in Tulln bis zuletzt behandelt und sehr gut versorgt. Manche finden es pietätlos, andere befürworten das Menschliche... (siehe nach dem Foto).

Andere Personen fühlten sich aber verletzt,
drum habe ich das allerletzte Bild,
welches ich von meinem Onkel im Pflegeheim machte,
einige Tage später wieder entfernt.